„Bist du schon wach? Kann ich kurz runterkommen?“
Natürlich! Schließlich hatte meine Nachbarin an diesem Tag einen sehr wichtigen Termin und brauchte einen Rat. Für mich ist es vollkommen normal, wenn mal morgens so eine WhatsApp eintrudelt. Denn mit Nachbarn ist das wie in einer riesigen Wohngemeinschaft. Man ist füreinander da, selten nervt man sich, doch meistens hat man Spaß zusammen. Ich erinnere an unsere Prosecco Nachmittage.
Heim kommen, die Tür ins Schloss fallen lassen und niemanden mehr sehen. Außer die eigene Familie, falls vorhanden. Das ist, soweit ich das beobachte, bei vielen so. Ich habe mir in letzter Zeit sehr viele Gedanken über das Zusammenleben mit Nachbarn gemacht. Mein ganzes Leben habe ich in Mehrfamilienhäusern gewohnt. Daher kenne ich nicht die Vorzüge oder Nachteile eines eigenen Hauses. Doch mit Nachbarn kenne ich mich aus. Nette, böse, laute. Nervensägen und befreundete Nachbarn. Und ich beobachte viel. Sehe, wie sich viele verhalten. Sehe ihre Offenheit, ihre Unsicherheiten oder ihre Unlust an anderen Menschen.
„Schön Wohnen“ hat viel mit wohlfühlen zu tun!
„Schön Wohnen“ beginnt nicht erst in der eigenen Wohnung. Das Umfeld gehört einfach dazu. Denn sobald man die Wohnungstür öffnet ist man nicht mehr alleine. Es besteht die Möglichkeit, dass einem jemand über den Weg läuft. Am Briefkasten, im Wäschekeller, im Garten. Wer bitte hat denn Lust sich zu verstecken, nur um niemanden zu treffen. Wie traurig, wenn man schnell durchs Treppenhaus huschen muss, weil man nicht reden / gesehen / lächeln will.
Warum mir das so wichtig ist? Weil „Schön Wohnen“ viel mit wohlfühlen zu tun hat. Und dieses Wohlgefühl wird nicht nur durch ein schönes Möbelstück oder eine unglaublich schöne Wandfarbe hervorgerufen. Ein echtes Wohn-Wohl-Gefühl gibt einem vor allem ein freundliches Gesicht, das man im Treppenhaus trifft. Oder ein Strahlen, wenn man bei jemandem klingelt und so was Nettes hört, wie „ Hey, wie geht’s dir? Komm rein. Was kann ich für dich tun?“
In einer freundschaftlichen Nachbarschafts-Atmosphäre fühlst du dich schon Zuhause, wenn du das Haus betrittst. Nicht erst, wenn du deine Wohnungstür öffnest. Auf dieses Miteinander möchte ich nicht mehr verzichten.
Wir wohnen aktuell in so einem befreundeten Haus. Auch davor hatten wir eine unglaublich tolle Nachbarschaft. Wie das klappt? Ich hab keinen Ratgeber, doch ich kann dir erzählen, wie wir das machen.
– Das fängt bereits beim Einzug an. Erst mal ist es hilfreich selbst an den neuen Nachbarn interessiert zu sein. Sonst wird es mühsam.
– Dann ziehen wir nicht einfach nur ein und gut is. Wir machen Party. Alle werden erst mal eingeladen und man lernt sich kennen.
Das ist schon mal ein mega Einstieg. Und wenn einer nicht will. Auch gut! Ich weiß nur: Die meisten wollen.
Und mit den Einladungen können wir einfach nicht aufhören. Jetzt, zur kalten Jahreszeit, beginnen bei meinem Mann und mir wieder die Pizza Abende.
Es funktioniert natürlich nur, wenn man sich nicht raushält. Man muss schon mitmachen und es sollte Spass machen. So wie bei uns! Wir haben im Sommer unsere Prosecco-Nachmittag und Grillabende im gemeinsamen Garten. Oder ein Herbstdinner, an dem jeder etwas kocht. Es wird sich nur sporadisch abgesprochen, ansonsten wird es mühsam. Gerade freuen wir uns alle auf unser Weihnachtsgrillen kurz vor Heiligabend.
Wie ist das bei dir? Hast du beides? Schön Wohnen und Wohlfühlen.
Ich wünsche es dir, Angela
Photo Türen © Landon Martin | Photo 1 © Kelsey Chance | Photo 2 © Tania Miron
Liebe Angela, ja ich habe beides!!!
Kuss & Umarmung.
Deine Nachbarin, Dorna ❤️
Liebste Dorna,
wie schön, dass es dir genauso geht.
Grüße nach oben, Angela ❤️
Liebe Angi,
diesmal hat mich mein Mann auf den Blog aufmerksam gemacht… und das neben seinen leicht sarkastischen Anmerkungen zu manchen Deiner Hundeblogs (sieh es ihm bitte nach, wie Du weißt, er liebt Sidi)…
Ich stimme Dir komplett zu und freue mich, dass Ihr in München so eine tolle Nachbarschaft habt. Wobei ich unsere in Augsburg auch mit Freude in Erinnerung habe!
Ganz liebe Grüße (heute aus Bremen)
Carola
Wirklich, er liest den Blog. Super! ;-) Wir hatten in Augsburg auch eine richtig tolle Gemeinschaft. Fiel mir sehr schwer sie zu verlassen.
Ganz liebe Grüße, Angela